Vergewaltigung von Gefangenen im Iran

Vergewaltigung von Gefangenen im Iran

In der vergangenen Woche hat erneut eine erschütternde Nachricht im Iran für großen Aufruhr gesorgt.

Nachdem es zunächst als Gerücht unter den Menschen kursierte, hat nun der Geistliche Mehdi Karroubi in einem Brief an den Vorsitzenden des Expertenrats Ali Akbar Hashemi Rafsanjani die dringende Überprüfung von möglichen Vergewaltigungen von festgenommenen Demonstranten gefordert. Der Brief wurde am 29.Juli 09 verfasst, da Rafsanjani jedoch nicht wie erbeten innerhalb von zehn Tagen antwortete, wurde er am Montag auf Karroubis Website veröffentlicht.

„Junge Frauen seien dermaßen brutal vergewaltigt worden, dass sie schwere Verletzungen erlitten hätten. Auch junge Männer seien "bestialisch" vergewaltigt worden. Manche von ihnen litten so unter Depressionen und körperlichen und seelischen Verletzungen, dass sie sich in ihre Häuser verkrochen hätten und nicht mehr hinaus trauen würden.“ ( Bahman Nirumand, 10.08.09 taz.de)

Karroubi äußerte sich besorgt darüber, dass, wenn auch nur einer dieser Fälle der Wahrheit entspräche, es eine Katastrophe für die Islamische Republik bedeute und er erwarte, dass ein neutrales Gremium vom Expertenrat zusammengestellt werden sollte, um die Angelegenheit bis aufs gründlichste zu untersuchen.

Majid Ansari, ehemaliger Sekretär des Präsidenten und Mitglied einer geistlichen Vereinigung sagte in einem Interview mit IRNA, die Nachrichtenagentur der Islamischen Republik, dass es diese Fälle leider tatsächlich gegeben habe, und zwar mehrere und das alle Beweise und Berichte bereits den zuständigen Behörden zur Vorlage geschickt wurden.

„Inzwischen haben die mächtigen Revolutionsgarden ein Gerichtsverfahren gegen Karrubi sowie den bei der Wahl ebenfalls unterlegenen Kandidaten Mir Hossein Mussavi und Ex-Präsident Mohammad Chatami gefordert. Jadollah Dschavani, ein hochrangiger Befehlshaber der Garden, sagte am Sonntag, sie seien die eigentlichen Drahtzieher bei den jüngsten Protesten und sollten deshalb bestraft werden.“(B. Nirumand, 10.08.09, taz.de)

Der deutsche „SPIEGEL“ berichtete am 10.08. ebenfalls über dieses Thema:( Ausschnitt )
„Auch der iranische Generalstaatsanwalt Ghorban-Ali Dorri-Nadschafabadi bestätigte körperlichen Missbrauch in der Haftanstalt. Er bezeichnete dieses Verhalten als nicht hinnehmbar und verlangte die Bestrafung aller für die Misshandlung von Gefangenen Verantwortlicher.“ (SPIEGEL online, Iran)

Parlamentsvorsitzender Ali Larijani hingegen verneinte diese Geschehnisse:
Bei einer offiziellen Parlamentssitzung am Mittwoch sagte er, dass bei gründlichen Untersuchungen von Gefangenen in den (berüchtigten) Gefängnissen Kahrizak und Evin keinerlei Anzeichen von sexueller Misshandlung gefunden worden seien und forderte von Mehdi Karroubi, seine Beweise dem Parlament vorzulegen.

Dieser ist in der Zwischenzeit mit der Veröffentlichung seines Briefes auf Empörung und Kritik seitens der Befürworter der Regierung gestoßen, was ihn jedoch nicht einzuschüchtern scheint, wie er in einem Interview mit Saham News verdeutlichte:

„Den Verantwortlichen sage ich, dass diese Beschimpfungen und Kritik mich niemals verstummen lassen werden. In den letzten zwanzig Jahren habe ich viele solcher großen Worte gehört; solange ich lebe werde ich das Recht des Volkes verteidigen und ihr könnt nicht meine Zunge, meine Hände und meine Feder zum Schweigen bringen.“(akhbare-rooz.com, 13.08.09)

Mir Hossein Moussavi, der Hauptrivale Ahmadinejads bei den Präsidentschaftswahlen, befürwortete am Mittwoch bei einem Treffen von Reformisten Karroubis Engagement.

„Das, was heute in den Gefängnissen geschieht, zeigt deutlich die Notwendigkeit einer tiefgehenden Reformierung des Landes.“(norooznews.ir, 12.08.09)

Aktionsbündnis für Demokratie im Iran – Heidelberg

Kontakt: http://iranetehad.blogspot.com/

15.08.2009 Aufruf گردهمایی

گردهمایی و همبستگی با مردم ایران
هم میهنان گرامی
دوماه تظاهرات مسالمت آمیز مردم ایران علیه کودتای انتخاباتی 22 خرداد،دوماه کشتار، دستگیری و شکنجه و تجاوز به بازداشت شدگان را در پی داشت.ده‌ها نفر جان باختند و زندان ها پر شد از معترضین و فعالین سیاسی.اما همچنان در شهرهای ایران، مردم خشم خود را بر سر کودتاچیان فریاد می زنند

بیاییم
علیه کودتای انتخاباتی و دولت دروغ و تقلب
برای تداوم مبارزات در جهت برگزاری انتخاباتی آزاد
علیه دستگیری، حبس، شکنجه، تجاوز و اعتراف گیری ساختگی ازفعالان سیاسی و مردم
برای به رسمیت شناخته نشدن دولت کودتا درسطح دولتها و سازمانهای بین المللی متحد شویم و صدای مردم خویش باشیم

دولت کشتار را از پا خواهیم انداخت
ما بی شماریم
به ما بپیوندید

زمان 2009 آگوست 15
ساعت 18:00-15:00
مكان
Akademiegarten (Hauptstraße), Heidelberg

فعالان احقاق مردم سالاری در ايران - هيدلبرگ
از شما اکیدا تقاضا داریم از آوردن علایم مربوط به گروه های سیاسی خاص خودداری فرمایید

برای کسب اطلاعات بیشتر و همکاری با ما، با آدرس
تماس بگیرید
Aufruf zur Solidarität mit dem iranischen Volk

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Die nun seit zwei Monaten andauernden friedlichen Demonstrationen der Menschen im Iran gegen den Wahlbetrug am 12. Juni hatten Mord, Festnahmen, Folter und, wie sich nun auch herausgestellt hat, Vergewaltigung von Gefangenen zur Folge.
Viele haben ihr Leben gelassen und die Gefängnisse sind gefüllt mit Demonstranten und politischen Gefangenen. Doch noch immer rufen die Menschen in Irans Städten ihre Wut auf die Coup d´ Etat – Handlanger hinaus.


Lasst uns
gegen dieses betrügerische Regime und Wahlmanipulation
für das Fortbestehen der Proteste mit dem Ziel freie Wahlen abzuhalten
gegen Festnahmen, Folter, Vergewaltigung und erpresste Geständnisse von politischen Persönlichkeiten
für die Nichtanerkennung des Coup d ´Etat – Regimes seitens der verschiedenen Regierungen und Organisationen weltweit
uns vereinigen und zur Stimme Irans werden!

Gemeinsam können wir etwas erreichen!
Schließt Euch uns an!



Datum: 15. August 2009
Zeit: 15:00 bis 18:00
Ort: Akademiegarten (Hauptstrasse), Heidelberg

Wir bitten darum, nichts mitzubringen, das auf bestimmte politische Gruppen hinweisen könnte.

Aktionsbündnis für Demokratie im Iran – Heidelberg

Für weitere Informationen oder Zusammenarbeit mit uns, stehen wir gerne unter folgender Adresse zur Verfügung:
freeiran.heidelberg@googlemail.com
bachehaye.iran@yahoo.de

07.08.2009 Mahnwache گردهمایی


Mit Grabkerzen, Flaggen, Plakaten und Bildern machten Heidelberger Iraner auf die politische Situation in ihrem Heimatland aufmerksam. Foto: Hoppe


Das Echo der „ungehörten Stimme": Iraner protestierten in Heidelberg

Von Paul Heesch.

Immer heftiger reagiert das Regime des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad auf Kritik. Viele Kommentatoren sehen die Herrscher mit dem Rücken zur Wand und stufen es daher als brandgefährlich ein. Jede kritische Äußerung kann die eigene Freiheit kosten – weshalb iranische Dissidenten im Ausland die Möglichkeit, sich frei zu äußern, in diesen Tagen verstärkt nutzen. "Wir sind das Echo der ungehörten Stimme", sagte auch die junge in Heidelberg lebende Iranerin Bovar Andishe (Name von der Redaktion geändert): "Wir müssen unsere Stimme hier in Deutschland erheben, weil das unseren Brüdern und Schwestern im Iran verwehrt ist."Mit 50 anderen in Heidelberg lebenden Iraner hielt Andishe am letzten Freitag eine Mahnwache in der Hauptstraße ab. Es war schon die achte dieser Art. Von 17 bis 19 Uhr versammelten sich die Demonstranten am Anatomiegarten, sangen, hielten Reden, zeigten Amateur-Videos aus ihrer Heimat. Mit Flugblättern und in persönlichen Gesprächen informierten sie Passanten.Organisiert wurde die Mahnwache vom "Aktionsbündnis für Demokratie im Iran – Heidelberg". Am Anfang noch vereinzelt und verstreut protestierend, haben sich unter dem Dach dieser Initiative mittlerweile nun neun Heidelberger Iraner zusammengefunden. "Und viele helfen im Hintergrund", erzählte Mitorganisator Kamyar Hosseini (Name von der Redaktion geändert): "Sie wollen aber nicht öffentlich auftreten, weil sie Angst haben." Hosseini selbst ist schon in vielen Videos im Internet bei regimekritischen Demonstrationen zu sehen. "In den Iran kann ich daher in der nächsten Zeit nicht fahren", sagte er, "das wäre zu gefährlich".Dieser Gefahr ist sich auch Hosseinis Mitaktivistin Shala Baversad bewusst: "Aber ich bin mir sicher, dass das Regime noch höchstens zwei Jahre durchhält." Danach, so hofft sie, werde der Iran ein demokratischer säkularer Staat sein. "Wir haben heute eine völlig andere Situation als etwa zur Zeit der Revolution 1969", erklärte sie: "Heute vernetzen sich Iraner weltweit über das Internet und bauen Druck auf, die staatliche Zensur wird umgangen. Man kann sagen, dass wir zurzeit in Iran die erste Internetrevolution erleben." Immer mehr arbeiten auch die iranischen Protestler in der Region zusammen. "Wir haben auf der Veranstaltung neue Kontakte zu einer Gruppe in Stuttgart knüpfen können", sagte Hosseini am Sonntag. Mit dieser und anderen Gruppen in der Region wolle man jetzt gemeinsam agieren und solange kämpfen, bis es endlich Neuwahlen gebe.
Link in RNZ

Foto: Hoppe

Schauprozess gegen Reformisten

Ahmadinedschad per Hubschrauber ins Parlamentsgebäude!

Schauprozess gegen Reformisten

Am Samstag hat die iranische Regierung einen Prozess gegen mehr als 100 Inhaftierte begonnen. Unter den Angeklagten sind auch prominente Politiker wie Mohammad Ali Abtahi (s. Bild), ein früherer Vizepräsident Irans. Ihnen werden „Aktivitäten gegen die Regierung“, „Staatsgefährdung“ und die „Anstiftung zu einer „Samtenen Revolution“ mit Hilfe ausländischer Elemente“ vorgeworfen. Die Anwälte vieler Angeklagter wurden zur Verhandlung nicht zugelassen, für reformorientierte Medien war sie ebenfalls komplett gesperrt Die Anklage stützte sich auf einen „Spion“, den die Regierung festgenommen habe und dessen Name aus „Sicherheitsgründen“ nicht genannt werden dürfe. Der angeklagte Abtahi „gestand“, dass es während der Wahl nicht zu Fälschungen gekommen sei und dass Rafsanjani, Khatami, Karroubi und Moussavi einen Pakt gegen Achmadinedschad geschlossen hätten.
Abtahis Ehefrau sagte, er sei zur Einnahme von psychoaktiven Medikamenten gezwungen worden, die ihn brechen sollten, damit er alles sagt, was von ihm verlangt wird. Der frühere Präsident Khatami kritisierte die Verhandlungen als verfassungswidrigen Schauprozess.
Am Montag Vormittag fand die offizielle Bestätigung des Präsidenten Achmadinedschad durch Ayatollah Ali Chamenei statt. Die ehemaligen Präsidenten Mohammed Chatami und Akbar Haschemi Rafsandschani, Vorsitzender des einflussreichen Expertenrats, blieben entgegen fester Regeln der Zeremonie fern. Vor vier Jahren noch hatte Chatami dem neu gewählten Ahmadinedschad in seiner Rolle als Amtsvorgänger der Tradition gemäß ein Schreiben des obersten Führers übergeben. Am Montag musste Chamenei diese Prozedur selbst vollziehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel gab bekannt, sie wolle "angesichts der Begleitumstände der umstrittenen Wiederwahl" Ahmadinedschads auf das übliche Glückwunschschreiben verzichten.
An der offiziellen Bestätigung Ahmadinedschads durch den iranischen Führer Ayatollah Ali Chamenei nahm am Montag allerdings auch ein deutscher Vertreter teil. Man habe nach enger Abstimmung mit den EU-Partnern einen niedrigrangigen Diplomaten geschickt, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Schweden schickte seinen Botschafter in Teheran, Magnus Wernstedt. Dieser wird als Vertreter der EU-Ratspräsidentschaft auch zur Vereidigung Ahmadinedschads am Mittwoch vor dem iranischen Parlament erscheinen. Deutschland berät die Teilnahme an der Zeremonie noch mit anderen EU-Staaten.
Das Verhalten der EU steht in deutlichem Widerspruch zum harten Kurs, den Brüssel noch Anfang Juli verfolgt hatte. Damals wurde beschlossen, dass iranische Diplomaten vorerst keine Visa für die Einreise in die EU erhalten sollten. Ein formelles Einreiseverbot wurde geprüft. Die Bundesregierung und andere EU-Länder hatten dem Iran mit Konsequenzen gedroht, sollte die Verfolgung iranischer Regimekritiker weitergehen.
An der Zeremonie zur Bestätigung Ahmadinedschads nahm nun aber auch der Stellvertreter des britischen Botschafters in Teheran teil.
Trotz eines großen Aufgebots an Sicherheitskräften protestierten Tausende von Demonstranten am Montag in Teheran und in weiteren Städten gegen die Ernennung Ahmadinedschads.
Weitere Opfer:

Heute wurde, wieder mal mit einer großen Verspätung, bestätigt, dass Mostafa Kiarostami, der während des Freitagsgebetes unter Rafsandjani, durch ein Schlagstock schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, bereits am selben Abend verstorben ist.
Der 22 jährige Mostafa wurde direkt vor der Teheraner Universität (der ort der Freitagsgebete) durch ein Bassij-Angehöriger so hart auf dem Kopf getroffen, dass er nicht mehr genug Kraft hatte, nach Hause zu fahren. Er soll telefonisch um Unterstützung bei seiner Familie gebeten haben. Die Mutter hat ihn wohl noch in ein Krankenhaus einliefern können – wie es sich jedoch herausstellte, waren die inneren Blutungen zu stark.
Schockierende Meldungen von Alireza, einem zwölfjährigen Jungen, der am letzten Donnerstag am Beheste Zahra getötet worden war, wurden nun bestätigt. Er hatte seinen Vater zur Trauerkundgebung für Neda und die anderen getöteten DemonstrantInnen begleitet und wurde von Sicherheitskräften durch Schläge auf den Kopf mit einem Schlagstock getötet. Sein Leichnam wurde vier Tage nach seinem Tod an seine Familie zurückgegeben. (Ich habe die Veröffentlichung seines Todes seit Montag zurückgehalten, da ich eine sichere Bestätigung dieses sehr ernsten Vorfalls haben wollte). Es gibt Berichte einer parlamentarischen Untersuchung der Umstände seines Todes

Aktionsbündnis für Demokratie im Iran – Heidelberg
freeiran.heidelberg@gmail.com
bachehaye.iran@yahoo.de

http://iranetehad.blogspot.com/